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Die Bedeutung des Fairen Handels

Menschen kommen mit Straßen und Wegen besser voran

Die Kirchen gehören zu den Ressourcen dieser Welt, die Chancen für Arme schaffen. Entweder ist es das ehrenamtliche Engagement von Menschen, die christlich geprägt sind oder es sind die Gelder, das Engagement und das Know-How kirchlicher Entwicklungsorganisationen, die die Schaffung neuer Strukturen mit ermöglichen. Der Erfolg dieser Bemühungen hängt aber am Ende von denjenigen  Menschen ab, die überall in der Welt die Empfänger dieser Unterstützung sind. Sie sind diejenigen, die die Welt an ihrem Ort verändern. Die sogenannten Hilfsempfänger sind keine Almosen-Empfänger, sondern mutige Kreative. Vor allem die Hilfe zur Selbsthilfe fördert diese Kreativität.

Menschen kommen schneller voran, wenn sie Wege und Straßen benutzen. Die Bedeutung des Fairen Handels besteht vor allem in seiner Funktion, Weg und Straße zu sein. Man darf seinen Erfolg nicht nur nach Zahlen messen. Viele tausend Menschen in den Ländern des globalen Südens haben mit der Hilfe des Fairen Handels ihren Anschluss an ein menschenwürdiges Leben erhalten, weil sie Teil einer tragfähigen Gemeinschaft geworden sind. Es ist ein Unterschied, ob man sich durch das Dornengestrüpp eines globalisierten Weltmarktes hindurch schlägt, oder ob man auf Wegen unterwegs ist, die in der Obhut einer partnerschaftlichen Weltgemeinschaft stehen. Aus den Anfängen dieser alternativen Weltwirtschaft kann außerdem vielleicht einmal plötzlich viel mehr entstehen. Es kommt eben darauf an, Chancen zu geben und Chancen aufrecht zu erhalten.

Der Faire Handel ist in Form der WFTO ein Modell, das die von der UNO beschlossenen nachhaltigen Entwicklungsziele dieser unserer einzigen Erde konkret ausfüllt. Wir haben ein Modell einer nachhaltigen Erde in Form des Fairen Handels, so wie er auf Augenhöhe aller Partner innerhalb der WFTO entwickelt und verhandelt wird. Das ist Kommunikation um die guten Dinge des Lebens. Leben, das wiederum Leben ermöglicht und nicht anderes Leben verdrängt, erniedrigt oder tötet. Hier schließt sich der Kreis hin zu unserem christlichen Bemühen der Schöpfungsbewahrung. Und das ist natürlich auch ein Bemühen um uns selbst, um unsere eigene Lebensqualität.

Text: Lutz Hausmann

Letzte Änderung am: 06.11.2020