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Was ist ein Weltladen?

RSSPrint

Der Name WELTLADEN

Die ersten Weltläden hießen in den siebziger Jahren jeweils DRITTE-WELT-LADEN. Dieser Name veränderte sich später in EINE-WELT-LADEN. Aus dem reinen Helfenwollen wurde schnell eine Unterstützung zur Selbsthilfe. Solidarität bestand nicht mehr im Geben, sondern in einer Bemühung um Partnerschaft innerhalb einer Welt. Unsere Welt ist in den letzten Jahrzehnten sehr viel näher zusammengerückt. Wir teilen zunehmend die gleichen Aufgaben und Ziele. Egal wo wir heute auf unserem Planeten Existenzsicherung und Daseinsvorsorge betreiben, es sind gemeinsame Aufgaben. Der verkürzte Begriff WELTLADEN spiegelt diese Entwicklung wider. Mehr noch, Armuts- und Benachteiligungsprobleme, wie wir sie früher nur von der „Dritten-Welt“ kannten, sind heute wesentliche Strukturprobleme auch bei uns. Weltläden unterstützen nun, nach einer letzten Satzungsänderung 2018, nicht nur Produzenten im Globalen Süden, sondern auch bei uns.

Das Prinzip WELTLADEN

Hinter dem Begriff WELTLADEN steht das Fair-Handels-Prinzip. Der Faire Handel ist ein Netzwerk mit Regeln und gleichzeitig Transparenz. Jedes Mitglied dieses weltumspannenden Netzwerks unterwirft sich beidem, Regeln und Transparenz und einer Kontrolle, die delegiert aus der Gemeinschaft heraus erfolgt. Am Ende steht für jedes Mitglied eine Zertifizierung, die regelmäßig erneuert werden muss. Weltläden sind die letzten Glieder des Fair-Handels-Netzwerks, sozusagen die Kontaktpunkte zur Kundin. Sie vertreten den Fairen Handel dem Kunden gegenüber. In der Regel kann man sagen: Nur in Weltläden erhält die Kundin Waren des Fair-Handels-Netzwerks. Waren des Fair-Handels-Netzwerks werden nur in Weltläden verkauft. Allerdings, keine Regel ohne Ausnahme.

Erzeugerorientierter Handel

Im Mittelpunkt des Fairen Handels und damit in einem Weltladen stehen die Menschen, die die Waren bzw. die Rohstoffe zu den Waren hergestellt haben. Dies sind Menschen vorwiegend in den Ländern des globalen Südens auf allen Kontinenten. Es sind benachteiligte Menschen, denen der Faire Handel Chancen zu einem Leben in Menschenwürde ermöglichen möchte oder schon seit Jahrzehnten erfolgreich ermöglicht. Dabei wird ein sonst übliches Prinzip des vorherrschenden Welthandels umgedreht. Nicht der Preiswettbewerb bestimmt die Lebensbedingungen, sondern menschenwürdige Lebensbedingungen bestimmen die Preise. Dies ist das Kernprinzip des Fairen Handels.

Ladenbetrieb im Ehrenamt

Eine deutliche Mehrzahl der 800 Weltläden Deutschlands sind ehrenamtlich geführt. Weit verbreitet, neben einer Vereinsstruktur, ist dabei eine kirchliche oder andere Trägerschaft, aber auch Kooperativen oder Privatpersonen betreiben Weltläden. Vorherrschend ist das ehrenamtliche Engagement im Rahmen eines den Grundsätzen des Fairen Handels verpflichteten Vereins oder einer Kirchengemeinde.

Letzte Änderung am: 22.04.2019